„Es kann nie genug Silent Dating geben“

Als ich die Idee zum Silent Dating hatte, ergab meine Web-Suche, dass es diese Bezeichnung schon gibt. Egal dachte ich mir, denn in Wien gibt’s noch nix dazu. Doch auch das hatte sich geändert, noch bevor ich meine erste Veranstaltung angeboten habe. Hier die Geschichte dazu.

Bisschen „spechtln“ kann nicht schaden

Am 19. April schickt mir eine Freundin einen Screenshot einer Veranstaltung mit „fyi“ darunter. Ein paar Tage später eine andere Freundin: „Hey Maria, hast du schon gesehen, es bietet jemand anderes auch ganz neu Silent Dating in Wien an.“ Ich nehme die Ratschläge an und besuche die Veranstaltung – nicht als Teilnehmerin, sondern danach, um ein bisschen zu „spechteln“ und, weil zufälligerweise ein Freund von mir in dem Lokal arbeitet, wo das Event stattfindet. Ich komme ziemlich spät hin, da der Vortrag bei dem ich war etwas länger gedauert hat und denke mir, vielleicht ist eh niemand mehr da. Jedoch ist noch voller Betrieb und es wuseln Leute die Stiege herunter zur Bar. Etwas unwohl fühle ich mich bei meiner „Mission“ und in meiner Rolle als „Spionin“. Ich frage einen Teilnehmer, wie die Veranstaltung war, merke jedoch auch so schon an der Atmosphäre im Lokal, dass es den Leuten Spaß gemacht hat.

Der Beruf als Spionin liegt mir nicht

Ich werde von dem gut gelaunten und freundlichen Mann gefragt, ob ich von der Presse sei. Ich lache und sage ihm ehrlich, dass ich selbst bald Silent Dating Events anbiete und mir Freunde gesagt haben, ich müsse mir das deshalb unbedingt anschauen. Er ist gleich begeistert und sagt motiviert „ich schleuse dich ein“. Ich nehme das Angebot mit einem Schmunzeln an und lasse mich hinauf begleiten in den gefüllten Raum, wo sich eine große Gruppe an Leuten angeregt unterhält, es wird geprostet und gelacht. Auf dem Weg hinauf begegne ich dem Freund der hier arbeitet. Er schaut mich verwundert an und fragt mich was ich denn hier mache und ich antworte nur knapp und mit Zwinkern „Erzähl ich dir später“. Ich fühle mich noch immer etwas unbehaglich und als ich die Person erblicke, die hinter dem ganzen Event steht, beschließe ich spontan meine Tarnung aufzugeben, denn der Beruf als Spionin liegt mir nicht.

Von der Spionin zur Mitbewerberin

Ich begrüße Helena Spindler mit einem freundlichen Hallo und den scherzhaften Worten „Also du bist diejenige die mir den Presse-Artikel ‚Erstes Mal Silent Dating in Wien‘ weggeschnappt hat?“ Wir verstehen uns auf Anhieb und sind uns einig, dass es viel zu viel Konkurrenzdenken auf der Welt gibt und wir, wenn dann von „Mitbewerber“ sprechen. Und besonders schön finde ich ihre Aussage „Es kann nie genug Silent Dating geben!“. Dem habe ich dann wirklich nichts mehr hinzuzufügen und freue mich über die schöne Begegnung mit der überaus sympathischen Helena, die nun als Erste unter dem schon bekannten Namen „Silent Dating“, eine neue Form des Kennenlernens nach Wien gebracht hat. Ich kann allen wärmsten empfehlen, auch ihre Veranstaltungen zu besuchen. Nähere Infos unter www.eventkistl.at/slowdating/silent-dating-english.